Nachdem im September die zwei Hauptrunden des diesjährigen Sprungbrett-Wettbewerbs für Münchner Newcomer-Künstler*innen stattfanden, fand gestern das große Finale statt, um die beste Band Münchens im Jahr 2023 zu küren. Das Sprungbrett ist ein lokaler Nachwuchswettbewerb und wird veranstaltet von der Fachstelle Pop des Münchner Feierwerk.
In jeder der zwei Hauptrunden wurden zwei Gewinner-Acts gewählt, einer vom anwesenden Publikum und eine von einer Jury. Die so ermittelten besten vier Acts haben sich dann für das gestrige Finale qualifiziert. Jede Band hatte eine knappe halbe Stunde Zeit für ihren Auftritt, dazwischen waren jeweils 20 Minuten Umbaupause.
Pünktlich 19:30 ging es los mit ESC Rilla aus der 1. Hauptrunde. Der deutsch-amerikanische Rapper, dessen DJane die Müncherin Gündalein ist, die erst kürzlich beim Sound Of Munich Now zu sehen war, legte eine solide Performance hin und riss die Zuschauer*innen mit. Gündalein durfte auch einen eigenen Song spielen, mit dem sie ESC Rilla fast die Show stahl. Beide haben danach auch einen gemeinsamen Song performt, einen Disstrack, weil ESC Rilla in den letzten Wochen viel Hate abbekommen hat, wie er erklärte, ohne weitere Details zu nennen.
Es folgte mit Hallway der zweite Gewinner aus der 1. Hauptrunde. Die fünfköpfige Band erinnerte mit ihrem entrückten Shoegaze und der sanften Gesangsstimme an The Sundays oder Mazzy Star und verzauberte das Publikum im Feierwerk. Vor drei Woche ist ihre Debütsingle “Compromise” erschienen, am 20. Dezember treten Hallway als Special Guest bei Weihnachten mit Raketenumschau in der Substanz auf.
Es ging weiter mit Erleuchtung Und Rufo und einer großartigen Pop-Punk-Show mit eigenen Kostümen (gestern zum Thema Alice im Wunderland, dieses variiert jedoch bei jedem Auftritt, wie sie erläuterten) und provokanten Texten. Dazu witzige Ansagen, bei denen auch Henning May von AnnenMayKantereit mit einem Beinahe-Auftritt eine Rolle spielte und wilde Besetzungswechsel.
Den Abschluss bildeten dann Shā Mò, das Art-Rock-Projekt um zwei ursprünglich aus Shanghai stammenden und zum Studium nach München gekommenen Musiker. Der Bandname bedeutet auf Chinesisch so etwas wie “Oase” und eine solche bilden auch die langen, größtenteils instrumentalen Gitarren-Tracks mit verhalltem Gesang und experimentellen Keyboardklängen.
Danach hatte das Publikum 15 Minuten Zeit, um ihren Favoriten zu küren, die Jury ein paar Minuten länger. Auch in diesem Jahr haben wieder die Nachkommastellen das sehr knappe Ergebnis aus der Summe der Publikums- und Jurywertung entschieden: Der Gewinner-Act war Hallway!
Wir gratulieren herzlich und freuen uns auf nächstes Jahr.
Wenn ihr euch als Künstler*in oder Band bewerben wollt, schickt eure Bewerbung mit Künstlernamen, Besetzung, Durchschnittsalter, Wohnort, Bandfoto und Infos bis zum 01. März 2024 an sprungbrett@feierwerk.de. Alle Infos zur Bewerbung findet ihr hier.