Das Münchner Fat Cat Kulturzentrum im ehemaligen Gasteig bietet Raum für Kulturveranstaltungen aller Art. Der kleine Club Live Evil hat sich bereits einen Namen für seine feine Musikauswahl gemacht, die auch Nachwuchskünstlern eine Bühne bietet. Die britischen Punkrocker von Jools kamen gestern, um ihr Debütalbum „Violent Delights“ vorzustellen.

Mit einer manischen Live-Darbietung zeigten Jools vor kleinem Publikum, wie mitreißend moderner britischer Punksound sein kann. Doch zunächst sorgten die Local Heroes Wait Of The World rund um den britischen Sänger Ben Hutchinson-Bird für Begeisterung.

Die Band, die 2018 durch die Castingshow X-Factor bekannt wurde, ist mit ihrem, selbst als Power-Pop betitelten Sound und Ben Hutchinson-Birds eindringlicher Stimme für die großen Bühnen bestimmt. Die hervorragende Akustik im Live Evil trug dazu bei, dass die Band trotz des erst langsam eintreffenden Publikums mit Songs wie „Neon Dream“ und „Life Worth Living“ für Begeisterung sorgte.

Die großen Bühnen haben auch Jools vor, die den Raum mit ihrem treibendem Punksound erbeben ließen. Frontmann Mitch Gordon und Sängerin Kate Price peitschten mit ihrer Performance selbst auf beengten Platzverhältnissen den wütenden, frustrierten Sound nach vorne.

Gordon tigerte manisch auf und ab, während Price – in lasziven Posen verharrend – von der Mikrofonkanzel predigte. Der Sound war basslastig, drumgetrieben und konzentrierte sich auf das Berichten eines gefühlten Status Quo, der dem Publikum entgegen schwallte.

„Guts“ und auch der Titeltrack „Violent Delights“ befeuerten das Publikum, ebenso wie die Band selbst. Schwer atmend wurde Sozialkritik geübt, Mitch Gordon wälzte sich auf der Bühne, nur um Sekunden später Wortfetzen dem Publikum entgegen zu schleudern und den Club eruptionsartig in Bewegung zu setzen.

Der Sound zersetzte sich in diesem wilden, manischen Ritt immer wieder in die Bass- und Drumelemente, die die Akustik im Club aber erstaunlich gut wiedergab.

So wurde auch die Zugabe, die von der Band mit der Aussage, was sind schon drei Minuten Extraspielzeit bei 18 Stunden Anreise angekündigt wurde, zum ausgelassenen finalen Punk-Lavastrom.

Jools haben gestern gezeigt, dass in ihrem Sound viele Emotionen vergraben sind, die in der Bühnenperformance und den Texten Ausdruck verliehen bekommen. Das war rohe Faszination.

Schreibe einen Kommentar

Das könnte dir auch gefallen

News

Miley Cyrus – Dream As One – Neue Single

Album

Keaton Henson – Parader

GewinnspielBis 20. November

Frankie Cosmos – Tickets zu gewinnen

Login

Erlaube Benachrichtigungen OK Nein, danke