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King Tuff – Black Moon Spell – Das große Grusel-Karussell

Konfuzius sagt: “Essen und Beischlaf sind die beiden großen Begierden des Mannes.” AC/DC wiederum ermahnen uns: “Rock ‘n’ Roll ist keine Lärmbelästigung!” Dazu die knuffige Wuschel-Puppe aus der Muppet-Show: “Mana Mana?” Mixt man alles zusammen und kippt noch einen Liter Bratfett obendrauf – voilá: King Tuff! Die hardrockenden Hallodris von Sub Pop.

6,66 Dinge, die wir aus ihrem neuen Video lernen:

1) Rock-Klischees auf dem Präsentier-Teller: Einzeln öde. Gehäuft eine Ode an die Freude. King Tuff fahren alles auf, was bei drei nicht aufs höchste Ramsch-Regal im kleinen Horrorladen um die Ecke purzelt: Marshall-Verstärker, Totenköppe, das unheilige Grusel- Zeichen des Gehörnten (Marke Pommesgabel), headbangende Leder-Miezen, ranzige Ketchup-Reste, sexy Waldschrat-Hexies und weiß der Sensemann. Je oller, desto toller! Salvator Dali: “Wer heutzutage Karriere machen will, muss schon ein bisschen Menschenfresser sein.”

2) Rock & Roll ist eine runde Sache. Töffte, dass King Tuffs banane-mässige Balla-Balla-Tableaus drehend durchs Bild kurven. Heiliges Grusel-Karussell! Wie dudelten schon Dead Or Alive in den 1980er: “You spin me right ’round, baby right ’round like a record, baby right ’round, ’round, ’round!”

3) Jack White, Donald Duck und Aphex Twin wissen: Symmetrie ist das Ah! und Oh! in der Suppe der Pop-Kultur. King Tuff und König Karneval wissen: Es ist noch Suppe da!

4) “Schwarzbraun ist die Haselnuss.” (Heino). Schwarz pur hingegen taugt immer als neutraler Hintergrundkleister. Und das Allerbeste: Auch für den kleinen Video-Geldbeutel erschwinglich. 4:0 für  “Black Moon Spell”.

5) Es sprach Jello Biafra (Dead Kennedys) vom Berg der Erleuchtung: “I like short songs”. Verflixtibus und zugenäht! Bei dieser grundlegenden Rock & Roll-Lektion haben King Tuff wahrhaft gepennt. War´s der Hangover nach dem letzten Konzert? Zuviel Zwiebel-Schokolade im Handgepäck? Jedenfalls: Aufmerksamkeits-Defizit-Alarm! Trotz Spitzenwerten in der Kür gibt´s hier Punktabzug. Nach drei-komma-irgendwas Minuten sollte jeder anständige Rock-Stampfer langsam die Klampfe in den Sack packen. Bertold Brecht : “Wenn ein Freund weggeht, muß man die Türe schließen, sonst wird es kalt.”.

6,66) Letztlich siegt der Gesamteindruck: King Tuff – Gewinner des Heinz Schenk-Gedenk-Bembels in Gold. “Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt.” (Joachim Ringelnatz) In diesem Sinne: Auffi, auffi mit Geschnauffi! Und ran an den Speck:

 

King Tuff live:
26.11.2014 – Hamburg – Hafenklang
27.11.2014 – Berlin – Magnet Club
29.11.2014 – Wien – Arena Vienna (AT)
02.12.2014 – Genf – La Graviere (CH)

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