An diesem Wochenende fand wieder das alljährliche PULS Festival statt, am Freitag in Erlangen und gestern mit gleichem Line-Up in München. Das Festival war wieder sehr gut organisiert, neben drei Hauptbühnen gab es außerdem einen Crêpes Stand, Video-Leinwand mit Liveübertragung, kostenloses WLAN, gratis Ohrstöpsel, und DJ. Auch der Einlass war sehr schnell, so dass man trotz langer Schlange vor dem seit Wochen ausverkauften Funkhaus des Bayrischen Rundfunks nicht lange warten musste.

Einer der ersten Bands waren die Münchner Kytes, für die es eine gute Möglichkeit war, etwas mehr Live-Erfahrung zu sammeln. Sie machen gute Stimmung mit ihrem leichten „Uh-Ah“-Pop, der manchmal wie die Spider Murphy Gang in Texas klingt, auch wenn sie selbst die Foals und Two Door Cinema Club als Einflüsse nennen, wie sie uns im Interview sagten. Vor „Spy“ kündigen sie an, dass der Titel im Dunkeln stattfindet, was aber von der Lichtassistentin einfach ignoriert wird. Vor dem vorletzten Song „I Got Something“ erwähnen Kytes außerdem, dass ihr Debütalbum nächstes Jahr kommen wird und erhalten großen Applaus.

Kurze Zeit später startet die Antilopen Gang im Studio 1 und fragt gleich die Menge, ob sie auch genug Energie mitgebracht hat sowie „Bock zum Feiern“ und starten mit „Anti Alles Aktion“. Entsprechend ist sofort Stimmung beim enthusiastisch hüpfenden Publikum. Natürlich darf auch der Hit „DIE KYNGZ SIND BACK!!!1“ vom vor zwei Wochen erschienenen Mixtape „Abwasser“ nicht fehlen, das die Band auf ihrer Website kostenlos zum Download zur Verfügung stellt, was die Band in Ankündigung von „Enkeltrick“ damit kommentiert, dass „die Musikindustrie pleite gegangen ist“ und sie nicht mehr auf Albumverkäufe angewiesen sind, weil sie nämlich Trickbetrüger geworden sind. Diese Art von Humor machen Antilopen Gang aus, was sie uns auch im Interview erklärten.

Währenddessen performt Sara Hartman in der überfüllten Kantine und ist nicht nur stylischer angezogen, sondern wirkt auch deutlich routinierter als noch bei ihrem Auftritt vor MS MR in der TonHalle vor zwei Wochen.

Kurze Zeit später die Hamburger Schnipo Schranke im Studio 2. Sie beginnen mit dem „Schnipo-Song“ von ihrem Debütalbum „Satt“ und Fritzi Ernst begrüßt das Publikum mit „Hey Fans“. Danach folgen allerdings keine großen Ansagen mehr und die beiden Mädels spielen ihr beschwingtes Set runter. 

Dann stehen Sizarr auf der Bühne nebenan. Zunächst performen sie die ersten Stücke allein als Band, bevor dann das Münchner Rundfunkorchester auf der linken Bühnenhälfte Platz nimmt. Sänger Fabian Altstötter muss seine Ansagen noch üben, aber es gab eh nicht viele davon. Der Sound ist druckvoll und Fabians Gesang etwas weniger pathetisch als auf Konserve. Damit ist diese Darbietung nicht nur soundtechnisch (der Klang ist – wie immer im Studio 1 – perfekt) das Highlight des Abends.

Der Geheimtipp des Festivals folgt jedoch dann mit den Berliner ΩRACLES. Lange, extrem groovende Instrumentalstücke und leicht psychedelischer Gesang erinnern an einen Mix aus The Go! Team, Battles und Temples.

Auch in diesem Jahr wieder ein gelungener Festivalmix aus lokalen und internationalen Bands, verschiedenen Musikrichtungen und einer familiären Atmosphäre.

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