Drei Jahre nach ihrem Debütalbum „Silence Yourself“ (2013) veröffentlichten Savages 2016 mit „Adore Life“ dessen Nachfolgeplatte. Obwohl seitdem weder von einer Auflösung noch einer Pause die Rede war, gingen die Bandmitglieder der britische Post-Punk-Band musikalisch eher ihre eigenen Wege:
Bassistin Ayşe Hassan gründete zusammen mit Kendra Frost das Duo Kite Base und rief gemeinsam mit Savages-Schlagzeugerkollegin Fay Milton die Band 180dB ins Leben; wobei „Band“ hier die falsche Bezeichnung ist, wie es gegenüber der Presse heißt. Die Künstlerinnen beschreiben ihr Projekt vielmehr als „eine sich stetig entwickelnde Supergroup“.
Währenddessen kollaborierte Frontfrau Jehnny Beth, bürgerlich Camille Berthomier, mit Trentemøeller und war Feature-Gast auf „We Got The Power“, eine der vier Singleauskopplungen vom Gorillaz-Album „Humanz“ (2017).
Zudem verriet die 34-jährige Musikerin dem NME letztes Jahr beim Brit Award, dass sie eine Rolle im französischen Filmdrama „An Impossible Love“ (2018) spielt und aktuell an ihrem Solo-Debütalbum arbeite, wofür sie sich unter anderem mit Primal Scream-Sänger Bobby Gillespie zusammengetan hat.
Während nähere Informationen zum ersten Jehnny Beth-Soloalbum nach wie vor noch ausstehen, präsentiert die Französin passend zum anstehenden Release des Dokumentarfilms „XY Chelsea“ von Tim Travers Hawkins neue Musik in Form des Film-Soundtracks.
Zusammen mit Lebenspartner und Savages-Produzenten Johnny Hostile komponierte Berthomier die Filmmusik zur „XY Chelsea“-Dokumentation, die sich mit der Geschichte der US-amerikanischen Transfrau Chelsea Manning beschäftigt und kürzlich beim diesjährigen Tribeca Film Festival in New York Premiere feierte.
Hier der Trailer zum Film:
https://www.youtube.com/watch?reload=9&v=TBHkiNRIp9M
Chelsea Manning wurde zu 35 Jahren Haft in einem Männergefängnis verurteilt, nachdem sie 2010 vertrauliche Unterlagen über den Krieg im Irak und Afghanistan öffentlich gemacht hatte. Obwohl Barack Obama die Whistleblowerin vor dem Ende seiner Präsidentschaft freigelassen hatte, wurde sie erneut verurteilt und inhaftiert, da sie sich vor Gericht weigerte zu kooperieren.
Mit „Let It Out“ gibt es seit kurzem nun die erste Singleauskopplung vom Soundtrack, der passend zum Filmstart am 7. Juni via Pop Noire erscheint.
Laut Jehnny Beth besingt „Let It Out“ den „großartigen Moment menschlicher Tapferkeit, der jeden auf dieser Welt dazu inspirieren kann, über seine eigene Angst hinauszugehen“.