The Wombats haben heute ihre zweite Vorab-Single, „Blood On The Hospital Floor“, aus dem neuen Album „Oh! The Ocean“ veröffentlicht, das am 21. Februar via AWAL erscheint.
Dazu zitiert die Pressemitteilung Sänger Matthew Murphy: „Die Idee hinter ‚Blood On The Hospital Floor‘ ist, dass Dinge, die im Leben schwierig erscheinen, oft eine einfache Lösung haben können. Die Dinge sind nicht immer so schlimm, wie sie zunächst erscheinen mögen. Die Analogie zum Aufwischen von Blut auf dem Krankenhausboden – die Sauerei aufräumen und weitermachen.“
Und so spiegelt auch der Text des Upbeat-Songs, zu dem die Bandmitglieder und Tänzer*innen im Video fröhlich hüpfen, diesen optimistischen Blick auf die Dinge: „Du denkst, es sei schlimmer, als es ist. Sieht schlimm aus, aber es ist leicht zu beheben!“
Hurra! Es ist leicht zu beheben!*
So leicht wie einfach das Blut auf dem Krankenhausboden aufzuwischen! So leicht wie einfach das richtige Waschmittel mit der doppelten Blüten-Weiß-Garantie zu verwenden! So leicht wie einfach reich werden mit harter Arbeit! So leicht wie einfach gut drauf zu sein, wenn man depressiv ist! Hurra!*
*Disclaimer: Diese Kritik ist bisher total unfair: So ein Album ist eine langwierige Arbeit. Es ist durchaus anzunehmen, dass die drei Wombats aus Liverpool während der langwierigen Arbeit davon ausgegangen sind, dass Donald Trump nicht Präsident wird. Dass es Frieden im Nahen Osten gibt. Dass es Frieden in der Ukraine gibt. Dass es den Osterhasen gibt.
Im MusikBlog heißt es zum Album, auf dem auch das Krankenhausblut zu finden sein wird: „Thematisch setzt sich das sechste Album ‚Oh! The Ocean‘ mit sozialen Ängsten, innerer Zerrissenheit, zwanghaftem Verhalten und den Herausforderungen des Lebens in Los Angeles auseinander, wo Murphy seit einiger Zeit lebt“.
Davon ist in diesem Song wenig zu hören. Zwar heißt es im Text, sehr frei übersetzt: „Wenn ich so nachdenke, dann ist das immer so für die Ewigkeit. Aber in Wirklichkeit ändert sich meine Stimmung wie das Wetter.“
Das Wetter – gutes Stichwort! Das ändert sich nämlich tatsächlich. Es wird immer wärmer. Nicht nur in Afrika, Asien, Europa, Australien, Nord- und Südamerika, der Antarktis, sondern sogar in Los Angeles und Liverpool. Sieht schlimm aus, aber lässt sich nicht einfach beheben.
Was sich hingegen nicht ändert, sind die Wombats. Ihr erstes Album „A Guide To Love, Loss And Desperation“ erschien 2007 und erschütterte niemanden. Eine Single „Let’s Dance To Joy Division“ kletterte in einem Vierteljahr auf Platz 15 der UK-Charts, das war’s.
Dann wurde ihr Song „Greek Tragedy“ 2021 ein Hit auf TikTok, das neue Album „Fix Yourself, Not the World“ hielt sich zwei Wochen an der Spitze der Albumcharts und 2022 war auf einmal die O2-Arena in London ausverkauft.
Die neuen Songs deuten darauf hin, dass sich die Wombats trotz des Erfolges nicht verändert haben. Das wird Künstler*innen heutzutage meist hoch angerechnet, doch vielleicht ist es langsam an der Zeit, dass sich etwas verändert.
Denn das Blut auf dem Krankenhausboden ist nie das Problem gewesen, es war schon immer der blutende Mensch darüber.