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Chvrches – Screen Violence

Die Pandemie und die vermehrte Zeit zu Hause hat bei vielen wahrscheinlich zu einem ähnlichen Zustand geführt: Das Angebot der Streaming-Services ist erschöpft oder gar auserzählt. Doch während bei Serien wie „Black Mirror“, „The Handmaids Tale“ oder „Dark“ gerade die Dystopie fasziniert, wollen die meisten ihr im wahren Leben wohl eher nicht begegnen.

Vermischen sich die Serien in Zeiten von neuen Krankheiten und politischen Unruhen vielleicht längst mit der Realität? Oder anders: Nähern wir uns der Dystopie? Diesen Fragen gehen auch Chvrches auf ihrem vierten Album „Screen Violence“ nach.

So besingt die Band in „Final Girl“ genau diese stereotypische Figur aus Horrorfilmen. Das „letzte Mädchen“, dass den Killer im besten Fall überlistet, überlebt und die grausame Geschichte erzählt. “In the final cut, In the final scene/ There’s a final girl/ Does she look like me?“, singt Frontfrau Lauren Mayberry in ihrer gewohnt feinfühligen Stimme und wird von dominanten E-Drums begleitet.

Eins muss man Chvrches lassen: Synthie-Musik setzt wohl niemand so konsequent um wie das Trio aus dem britischen Glasgow. Iain Cook und Martin Doherty bedienen nach wie vor hauptsächlich die Synthesizer oder andere Keyboards – und eigentlich sollte man meinen, dass die musichen Fähigkeiten damit recht schnell ausgeschöpft wären.

Tatsächlich hätten Songs wie die poppige Single „Good Girls“ oder das dynamische „He Said She Said“ auch genau so auf dem Debüt „The Bones Of What You Believe“ oder dessen Nachfolgern „Every Open Eye“ und „Love Is Dead“ erscheinen können.

Insgesamt schlägt der Sound von Chvrches auf „Screen Violence“ aber eine düsterere Richtung ein. Das Parabeispiel hierfür ist wohl „How Not To Drown“, auf dem sogar Wave-Ikone Robert Smith mitwirkt und im Duett mit Mayberry glänzt.

Die Synthie-Sounds rücken hier in den Hintergrund, klassisches Schlagzeug und Gitarren sind dafür umso hörbarer. Auch das können Chvrches.

Ihre Synthie-Kunst haben sie über die Jahre aber perfektioniert, daher stört es nicht, dass sie diese auf auf „Screen Violence“ fortführen.

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