“Can 2016 Fuck Off NOW?” fragte Madonna anlässlich des kürzlichen Todes von George Michael. Und in der Tat hat es in diesem Jahr scheinbar überdurchschnittlich viele Größen der Unterhaltungsbranche (sowie einige Politiker und Ex-Sportler, wobei man Muhammad Ali auch als Politiker einordnen konnte) dahin gerafft.
Angefangen mit David Bowie über Glenn Frey von den Eagles, Cicero, Pete Burns von Dead Or Alive, Alan Vega von Suicide, Sharon Jones, Beastie Boys Gründungsmitglied John Berry, Prince, Alan Rickman und Bud Spencer bis hin zu Leonard Cohen und bereits erwähntem George Michael.
Ursache jedoch kein seltsamer Fluch von Anti-Amüsier-Göttern, sondern die rein statistische Häufung von Babyboomern, die in den glamourösen 70er und 80er Jahren zu Stars wurden und nun (so ungefähr) im Sterbealter sind. Daher ist zu befürchten, dass nächstes Jahr diesbezüglich nicht wirklich besser wird.
Schon 2013 viel zu jung gestorben war Benjamin Curtis von den wunderbaren School Of Seven Bells, die daher in diesem Jahr ihr letztes Album “SVIIB” veröffentlichten. Ebenfalls aufgelöst haben sich die Swans, die 2016 ihr (zumindest vorläufiges) Abschlusswerk “The Glowing Man” veröffentlichten.
Vor allem deutsche Bands inklusive vieler Newcomer haben sich 2016 eindrucksvoll in die – zumindest redaktionellen, also qualitativen – Charts vieler gebeamt. Die meisten wie üblich aus der Nordhälfte Deutschlands mit Schwerpunkt auf die Großstädte Berlin und Hamburg (Der Ringer, Leoniden, Isolation Berlin, Hundreds, Von Wegen Lisbeth, AnnenMayKantereit, OK KID, Die Höchste Eisenbahn, Turbostaat, Die Heiterkeit usw.), aber auch Max Rieger (Stuttgart) hat sich mit dem zweiten All Diese Gewalt Album zurück gemeldet und mit Friends Of Gas gelang einer Band aus München endlich der mediale Durchbruch.
Hier nun die Charts der in 2016 kräftig gewachsenen MusikBlog Redaktion. Da wir weder zu Axel Springer noch der piranha Verlagsgruppe gehören, sind Beyoncé und Solange nicht darin zu finden, dafür jede Menge anderer guter Alben des nun bald ad acta gelegten Jahres (bei uns auch als komplette Liste auf einmal und nicht über 20 Seiten verteilt).
- Kate Tempest – Let Them Eat Chaos
- Warpaint – Heads Up
- Bon Iver – 22, A Million
- Nick Cave And The Bad Seeds – Skeleton Tree
- The Last Shadow Puppets – Everything You’ve Come To Expect
- The Kills – Ash And Ice
- Daughter – Not To Disappear
- M.I.A. – AIM
- PJ Harvey – The Hope Six Demolition Project
- David Bowie – Blackstar
- Anohni – Hopelessness
- All Diese Gewalt – Welt in Klammern
- Die Heiterkeit – Pop und Tod I+II
- Radiohead – A Moon Shaped Pool
- Moderat – III
- Kings Of Leon – Walls
- I Heart Sharks – Hideaway
- Bat For Lashes – The Bride
- Biffy Clyro – Ellipsis
- Friends Of Gas – Fatal Schwach
- Basia Bulat – Good Advice
- Frightened Rabbit – Painting Of A Panic Attack
- AnnenMayKantereit – Alles Nix Konkretes
- Die Höchste Eisenbahn – Wer bringt mich jetzt zu den Anderen
- Angel Olsen – My Woman
- OK KID – Zwei
- Roosevelt – Roosevelt
- James Blake – The Colour In Anything
- Teho Teardo & Blixa Bargeld – Nerissimo
- School Of Seven Bells – SVIIB