Und wieder ist ein Musikjahr vorüber. Die richtig großen Überraschungen gab es nicht. Der nun schon einige Jahre währende Folk-Pop Trend hielt auch in diesem Jahr weiter an, mit neuen Alben der bekannten Bands mit dem “&” Zeichen im Namen wie She & Him, Angus & Julia Stone, Liliy & Madeleine, aber auch herzergreifenden Longplayern wie z.B. von Sharon van Etten.

In der musikalischen Nachbar-Kategorie Singer-Songwriter zeigen die teilweise etwas eigenen Protagonisten, dass sie mittlerweile Stadien füllen können. So gab es neue Platten von Passenger, der als Straßenmusiker begonnen hat, Junior mit gleich zwei Alben, Bonny “Prince” Billy (bürgerlich Will Oldham und früher Palace Brothers und Palace Music), Altmeister Bill Callahan, Erik Penny und Bright Eyes Sänger Conor Oberst, der in diesem Jahr außerdem mit einer falschen Vergewaltigungs-Anschuldigung eines “Fans” zu kämpfen hatte.

Ein kleines Revivial gab es für den sogenannten Psychedelic-Rock. Bands wie White Fence, The Black Keys, King Gizzard And The Lizard Wizard, oder Hookworms sind hier wohl zu nennen und ganz vorne dran natürlich Temples, die nicht nur ihr sonniges Debüt im Februar veröffentlichten, sondern auch gleich ein halbes Jahr später das gleiche nochmal als Remix-Album.

Einen kleinen Lichtblick in diesem Jahr bot die eng-verwandte Kategorie Hard-Rock: So gab es neue Scheiben von The Datsuns, den sympathischen Australiern DZ Deathrays, Bass Drum Of Death, Royal Blood, dem Strokes Frontmann Julian Casablancas sowie den beiden Königen King Tuff und King Buzzo, letzterer bekanntlich der Mastermind der Melvins.

Ebenfalls ganz oben an in diesem Jahr war Musik aus Skandinavien (hauptsächlich Norwegen und Schweden). Neben der zugänglichen neuen Lykke Li gab es ein Remix-Album des sperrigen The Knife Werks vom letzten Jahr, was auch gleichzeitig das Ende der Band markierte. Ebenfalls ihr Bandschaffen beendet haben die Norweger Röyksopp mit ihrem letzten und ebenso betiteltem Album. Außerdem gab es aber sehr schöne Alben von u.a. The Majority Says, JJ, Invsn, HighasakiteFallulah, Little Dragon und Truls.

Nicht zu vergessen natürlich die deutschsprachigen Bands, dabei besonders beachtenswert die neue Ja, Panik. Außerdem eine neue, medienwirksam inszenierte Kraftklub, ‘ne neue Sterne-Platte und eine von Mutter, ein Live-Doppelalbum von PeterLicht und etwas wilder von Trümmer, Die Nerven und DŸSE. Ach ja, und von den Beatsteaks. Als besondere Highlights sind das Türen-Projekt Der Mann sowie die TV Aktionen der Techno-Erfinder Fraktus zu nennen. Eine der besten Alben kommen jedoch von den deutschen, aber nicht deutsch singenden Hundreds aus Hamburg sowie von Andrea Schroeder, die beide mit ihrem ruhigen, dunklen und einfühlsamen Songs tief berühren.

Die wichtigsten Debüts des Jahres sind wohl FKA Twigs, das Solo-Debüt von Punk-Rockerin Brody Dalle, Bear Hands, Childhood, Newmen, Lucius, Mighty Oaks, den Österreichern Olympique, We Are Shining, den Dresdnern Woods Of Birnam, 2:54, Bear’s Den und mit den Glass Animals sogar das Debüt des Jahres wie wir meinen. Außerdem noch Lykke Li mit ihrem Film-Debüt und Jan Delay mit seinem Rock-Debüt.

Es gab auch einige Comebacks. So haben die Einstürzende Neubauten nach sieben Jahren eine bemerkenswerte Platte zum 100. Jahrestages des Beginns des 1. Weltkrieges veröffentlicht. Damien Rice brachte nach acht Jahren wieder ein tolles Album heraus und Neneh Cherry hat sich sogar ganze 18 Jahre für ihr neuestes, außerordentliches Werk Zeit gelassen. Im Prinzip auch als Comeback zu werten ist das neue Smashing Pumpkins Album, mit dem auch gleich ein weiteres für nächstes Jahr angekündigt wurde.

Und hier nun die MusikBlog Album Redaktionscharts 2014:

  1. Temples – Sun Structures
  2. Hundreds – Aftermath
  3. Caribou – Our Love
  4. Sharon Van Etten – Are We There
  5. Swans – To Be Kind
  6. Andrea Schroeder – Where The Wild Oceans End
  7. Ja, Panik – Libertatia
  8. Einstürzende Neubauten – Lament
  9. alt-J – This Is All Yours
  10. Conor Oberst – Upside Down Mountain
  11. Damien Rice – My Favourite Faded Fantasy
  12. Wild Beasts – Present Tense
  13. Shabazz Palaces – Lese Majesty
  14. Warpaint – Warpaint
  15. Angus & Julia Stone – Angus & Julia Stone
  16. Ben Howard – I Forget Where We Were
  17. DZ Deathrays – Black Rat
  18. King Buzzo – This Machine Kills Artists
  19. Beatsteaks – Beatsteaks
  20. Kelis – Food

Guten Rutsch!

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